Mazda Legenden: 787B und die 24 Stunden von Le Mans

Vor exakt 30 Jahren gelang dem Mazdaspeed Rennteam in Le Mans eine Sensation: Mit dem 787B Rennboliden gewann das erste mit einem Wankelmotor betriebene Auto das legendäre 24-Stunden-Rennen.

Am 23. Juni 1991 schrieb der Mazda 787B Geschichte beim 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans. Denn als Johnny Herbert um exakt 16:00 Uhr den orangefarbenen Mazda Rennboliden als Erster über die Ziellinie pilotierte, hatte bis dahin noch niemals zuvor ein Auto mit Wankelmotor das legendäre 24-Stunden-Rennen gewonnen.

Doch dem Erfolg des 787B beim Le Mans Rennwochenende war eine lange Entwicklung vorausgegangen. Die Geschichte des Mazdaspeed Rennteams begann bereits 1967. Ursprünglich vom größten Mazda Händler in Tokio ins Leben gerufen, trat das Team 1973 erstmals in Le Mans an und kehrte in den folgenden 18 Jahren 13 Mal zurück. 1983 übernahm die Mazda Motor Corporation Mazdaspeed als Tochtergesellschaft und machte ab Ende der 1980er Jahre den RX-7 Programm-Manager Takaharu Kobayakawa für die Motorsportaktivitäten von Mazda verantwortlich.

Mazda Rennwagen mit Wankelmotoren waren bereits ab 1970 in Le Mans am Start und traten auch in den folgenden Jahren immer wieder an, aber erst dem Mazdaspeed Team bestehend aus den drei F1-Piloten Johnny Herbert (UK), Volker Weidler (Deutshland) und Bertrand Gachot (Frankreich) gelang im Jahr 1991 mit dem 787B und der Startnummer 55 der Gesamtsieg bei dem berühmten Langstreckenrennen. Zwei weitere baugleiche Modelle, die mit den Startnummern 18 und 56 ebenfalls bei diesem Rennen mitfuhren, konnten die Plätze sechs und acht für sich verbuchen.

Das kräftezehrende 24 Stunden Rennen forderte seinen Tribut, Johnny Herbert, der den 787B über die Ziellinie gefahren hatte, konnte den sensationellen Triumph nicht am Siegertreppchen feiern, sondern lag stattdessen dehydriert und erschöpft im medizinischem Zentrum der Strecke. Denn in den letzten Stunden des Rennens baten Mazdaspeed-Teamchef Takayoshi Ohashi und der beratende Teammanager Jacky Ickx Johnny Herbert per Funk, seinen Fahrerstint bis zum Ende des Rennens zu verlängern. Da der Sieg so nah war, wollte Ohashi nicht die Ungewissheit eines zusätzlichen Boxenstopps und Fahrerwechsels riskieren. Das Ausdauerrennen war für Mensch und Maschine eine kaum vorstellbare Belastungsprobe. Während heutige Le-Mans-Teams ein Getriebe in weniger als zwei Minuten während eines Boxenstopps wechseln können, musste das Getriebe des 787B 1991 die vollen 24 Stunden durchhalten.

„Mazdaspeed war ein sehr kleines Team im Vergleich zu den Mächtigen der Konkurrenz, wie Mercedes-Benz und Jaguar“, erinnert sich Johnny Herbert. „Aber im Juni 1991 war das Team in der idealen Ausgangsposition, weil es in den Jahren zuvor einen riesigen Lernprozess durchlaufen hatte“. Zudem bestand die Mannschaft aus brillanten Ingenieuren und internationalen Motorsportexperten wie dem sechsmaligen belgischen Le-Mans-Sieger Jacky Ickx als beratendem Teammanager und routinierten Piloten wie Pierre Deiudonné und Yojiro Terada, die ihre Erfahrung in den Madzaspeed-Fahrerkader einbrachten.

Der orangefarbene Mazda Bolide mit der Nummer 55 gilt bis heute als Ikone. Erst  27 Jahre nach dem legendären Sieg gelang es dem nächsten japanischen Team, die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen.

Mehr Informationen zu Mazda und dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans gibt es hier nachzulesen: https://www.mazda.com/en/innovation/lemans30th/

 

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Christian Spitaler

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