Die Frau hinter dem MX-30: Mazda Programm-Managerin Tomiko Takeuchi

Tomiko Takeuchi ist als Programm-Managerin federführend verantwortlich für den neuen Mazda MX-30, das erste rein elektrisch betriebene Modell der Marke. Und nicht nur das, sie ist auch eine der qualifiziertesten Testpilotinnen des japanischen Automobilherstellers.

Mit der Markteinführung des ersten rein elektrisch betriebenen Mazda-Modells im Herbst 2020 setzte der japanische Hersteller einen weiteren Meilenstein in seiner inzwischen hundertjährigen Geschichte. Hauptverantwortlich für Konzeption, Entwicklung, Fertigung und Markteinführung des MX-30 ist die Mazda Programm-Managerin Tomiko Takeuchi.

Takeuchi begann ihre Karriere bei Mazda gleich nach ihrem Universitätsabschluss im Jahr 1997. Zwei Jahre später wurde sie zur ersten weiblichen Testfahrerin befördert. Mazda verfügt über ein eigenes Lizenzierungssystem, bei dem Testfahrer mit unterschiedlichen Fähigkeiten in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, beginnend bei den Anfängern bis hin zu den Meistern an der Spitze. Im Jahr 2004 erhielt Takeuchi eine von nur drei Top-Fahrerlizenzen – die einzige Frau, die diesen Status bis heute erreicht hat.

Rückblickend scheint es, als hätte Takeuchis Karriere in den Sternen gestanden. „Meine Eltern hatten überhaupt kein Interesse an Autos, aber seit meiner Kindheit hatte ich schon immer eine Vorliebe für Flugzeuge und Fahrzeuge. Nach dem Kauf meines ersten Autos während meiner Zeit auf der Uni, entdeckte ich meine Liebe zum Autofahren. Und nachdem ich zufällig auch aus Hiroshima stammte, war es für mich nur logisch, mich für einen Job bei Mazda zu bewerben. Dann wurde ich 1999 als Testfahrerin eingestellt und kümmerte mich die nächsten 10 Jahre um die Evaluierung von Prototypen und Produktionsmodellen.“

Die zehn Jahre als Testfahrerin erwiesen sich schließlich als unschätzbar wertvoll für ihren Aufstieg durch die Ränge, denn diese Erfahrung ermöglichte es ihr, das notwendige Vokabular für die Bewertung eines Autos bis ins kleinste Detail zu entwickeln. Die klare Kommunikation ihrer Vorstellungen bei der Entwicklung des MX-30 war unerlässlich um das Team mit mehr als 1.000 Mitarbeitern aus der ganzen Welt in die richtige Richtung zu dirigieren und eine erfolgreiche Markteinführung des MX-30 zu gewährleisten.

Das MX-30-Projekt verlief jedoch nicht von Beginn an reibungslos. „Es war ein besonders schwieriges Projekt“, erinnert sich Tomiko Takeuchi. „Als Mazdas erstes serienmäßig produziertes EV hat der MX-30 keine Vorgängermodelle, auf die wir uns beziehen konnten. Es war buchstäblich ein leeres Blatt Papier, und wir mussten bei Null anfangen“, erklärt sie. „Auf dem Weg dorthin gab es so viele Änderungen am Design und an den Spezifikationen, dass wir immer wieder zum Zeichenbrett zurückkehren mussten.“

Obwohl sie der Tatsache, die erste weibliche Programm-Managerin in der Geschichte des Unternehmens zu sein, wenig Beachtung schenkt, glaubt sie doch, dass es Spielraum für mehr Frauen in Führungspositionen in der Automobilindustrie gibt. „Es ist wichtig, Autos zu entwickeln, die Freude und ein Gefühl des Komforts vermitteln, ein Auto, in das man gern immer wieder einsteigt. Und ich glaube, dass Frauen dabei genauso viel Erfahrung und Expertise zu bieten haben wie Männer. Bei Autos geht es schließlich nicht mehr nur darum, von A nach B zu fahren. Es ist wichtig, dass man die Zeit, die man im Auto verbringt, auch genießen kann.“

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Christian Spitaler

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